Kanada ist schon ein eigenartiges Land. Nachdem ich letztes Jahr Ende Oktober den ersten Schnee erleben durfte und es dann sechs Monate lang fast ohne Unterbrechung weiß blieb (inklusive nochmal 20cm Neuschnee Mitte März), kann man sich jetzt, Anfang August, nichts von alledem mehr vorstellen. Zwar hat es lang gedauert, bis sich der Sommer andeutete – erst Ende Mai wurde es wirklich warm – dann aber auch seitdem wieder fast ohne Unterbrechung gutes Wetter; beständig um die 25 Grad oder wärmer, viel Sonne. Einen Frühling, wie man ihn aus Deutschland kennt, sucht man hier vergebens.
Im Sommer zeigt sich Ottawa dann aber auch von seiner schönsten Seite. Auch in der kalten Jahreszeit wurden die Umstände ja eher zelebriert als verteufelt (Eislaufen auf dem Kanal, Winterlude-Festival, etc.), now in summer it started to get really lively: every weekend there are festivals, parades, celebrations, concerts. Most of them free of admission. And if you happen to still don’t know what to do, there’s always an escape to one of many beaches along Ottawa’s rivers.
Tulpen statt Schnee
Die St.-Patricks-Day-Parade Mitte März haben wir noch im Schnee erlebt, aber nur zwei Monate später begann der Sommer mit dem Tulpen-Festival – kaum wurden die Temperaturen zweistellig, waren plötzlich überall Tulpen zu sehen; das Tulpenfest ist angeblich weltweit das größte seiner Art, und jährlich sind über eine Million Tulpen zu bewundern, und hunderttausende Besucher genießen die warmen Sonnenstrahlen. Das Fest hat seine Wurzeln im Zweiten Weltkrieg, als die niederländische Königsfamilie als Dank für das Asyl der zukünftigen Königin Juliana 100.000 Tulpenknospen nach Kanada schickte.
Flohmarkt auf nordamerikanisch
Nur eine Woche später, und damit auch einen Tag vor dem großen Ottawa Race Weekend, inklusive Marathon-Lauf, fand im Stadtteil Glebe der wohl größte Garage Sale der Gegend statt. Ähnlich eines Flohmarktes in Deutschland, nur eben verteilt auf einen kompletten Stadtteil, verkauften die Anwohner ihren Krempel und tausende Menschen sorgten für Volksfeststimmung.
Wochenenden voller Feste
Es folgten Wochenenden voller Aktivitäten – teilweise war viel uns die Entscheidung schwer, welches Fest oder Parade wir besuchen sollten, an manchen Tagen fanden drei oder gar vier große Veranstaltungen gleichzeitig statt. Christina nahm als Tänzerin beim Caribbean Carnival, eine karibische Parade quer durch die Stadt. Wir besuchten zahlreiche Konzerte auf dem Ottawa Jazz Festival, verbrachten einen Tag unter tausenden von Zuschauern auf dem Blues Fest(unter anderem mit „The Killers“), tanzten Salsa auf dem Latin Sparks Festival, und bestaunten Lichtkünstler auf dem Glowfair Festival. So good that Christina doesn’t have to work – so she can utilize part of her time for exhaustive weekend planning.
Mitunter verschlug es uns auch auf eher skurrile Festivitäten; eine Woche lang konnte man in der Sparks Street preisgekrönte Rippchen und andere Teile toter Schweine essen – das Ottawa Ribfest forderte die Bevölkerung heraus, Fleischgeschmack unter viel zu viel BBQ-Soße zu erkennen. Bestimmt 30 verschiedene und doch gleiche, riesengroße Foodtrucks grillten was das Zeug hält, und stellten dabei ihre unzähligen Pokale zur Schau. Wahrlich skurril.
Die First Nations und der Patriotismus
Zeitgleich mit dem Drachenbootfestival (das größte seiner Art in Nordamerika, mit über 200 teilnehmenden Teams!) fand auch das diesjährige Summer Solstice Indigenous Festival, which is celebrated in honour of Canada’s indigenous people. Extremely fascinating! They performed traditional dances to traditional music throughout the day at the big Pow Wow. Especially the fact that people my age and younger passionately bring music of their ancestors into the present was quite impressive.
Video: Live-Performance traditioneller Musik auf dem Summer Solstice Festival
Somewhat contrary to celebrating Canada’s First Nations and indigenous groups, is the Canadians’ patriotism, which also is very present. Not only does the national anthem play on all kinds of occasions, but the military and the mounted military police are also proudly presented. Over and over, there are big parades, ceremonial shift changes, flag ceremonies. Everything eventually culminates in the country’s national holiday, Canada Day am ersten Juli, an welchem die komplette Hauptstadt in Rot/Weiß gehüllt sich selbst feiert. Und nachdem wir zu Silvester ja massiv enttäuscht wurden vom Feuerwerk über dem Parlament, so hat es das Spektakel am Canada Day locker wieder wett gemacht – so ein großes und spektakuläres Feuerwerk hab‘ ich noch nie erlebt!
Und außerhalb der Stadtgrenzen?
Summer in the city has so much to offer and can be explored so easily by foot or bike, that we actually haven’t made it outside of its borders too often – even though we are now more or less proud owners of a car (let’s see how long… even for a Volkswagen, 260,000km are a lot). For my cycling training I regularly go to Gatineau Park, nördlich von Ottawa. Ein Radler-Paradies, gut erhaltene Straßen und Sonntagmorgens komplett autofrei. Und an die überall aufgestellten Bärenwarnungen gewöhnt man sich recht schnell. Gesehen habe ich noch keinen.
Other than that, animal life here is quite interesting; or did you know that there’s plenty of turtles living in Ottawa’s rivers? Apparently, they spend months in the water under thick ice, and come back to daylight in spring – some of them can be found near the rivers. The countless squirrels and chipmunks are even more active than in winter (and if you’re not careful, they sit on the table in the kitchen and steal your peanuts!), raccoons climb our balcony, and every morning a cardinal bird is waking us up.
Der Sommer ist also in vollem Gange und dauert hoffentlich noch eine Weile an. Das absolute Kontrastprogram zu den weißen Monaten und dementsprechend besonders zu genießen. Noch so viele Dinge stehen aus: wandern im Gatineau Park; Campen; Kayak fahren. Dabei haben wir auch schon einiges geplant, für die kommenden Monate: bald geht es in die Berge nach Mont-Tremblant, wo ich meinen ersten Langdistanz-Triathlon bestreiten werde. Im Herbst fliegen wir für ein paar Tage an die Ostküste nach New York City. Und dann im Dezember nach Neuseeland, Freunde besuchen, um auf dem Rückweg den Jahreswechsel in Los Angeles an der Westküste zu verbringen. So viel, wie wir seit der Auswanderung nach Kanada erleben, erlebten wir in den letzten drei Jahren in Mannheim wohl nicht…
Weitere Eindrücke von Ottawas Sommer gibt's in der Galerie: Sommer in Ottawa.
Video: Das Tierleben in Ottawa und Umgebung
I wish to correct some points you made under the heading First Nations meet patriotism. There are three main groups of Indigenous people in Canada: First Nations, Inuit, and Metis; so I do not understand why you wrote “the so-called First Nations”? These three categories consist of many individual groups (i.e., over 630 First Nations in Canada) are all unique, and should never be referred to as “Native American descendants”. The entirety of North and South continents – known to Indigenous people’s as Turtle Island – is not only our home but our relative. All Our Relations refers to every living being, spirit, element, and astronomy are all integral to our world view. We have always welcomed settlers, such as yourself, but it’s about time to start educating yourself on the truth and injustice that still affects Indigenous peoples in your ‘new home’ if that welcome is to continue.
Thanks for you remarks and clarification!